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"Alle Geiseln bald freigelassen" Trump gibt Einigung bei Gaza-Gesprächen bekannt

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US-Außenminister Rubio informiert Trump, dass die Einigung zwischen der Hamas und Israel unmittelbar bevorsteht.

US-Außenminister Rubio informiert Trump, dass die Einigung zwischen der Hamas und Israel unmittelbar bevorsteht.

(Foto: AP)

Zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs einigen sich Israel und die Hamas auf die Umsetzung der ersten Phase des US-Friedensplans. Alle Geiseln würden bald freigelassen und Israel werde seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen, teilt Trump auf seiner Plattform Truth Social mit.

Israel und die islamistische Hamas haben nach den Worten von US-Präsident Donald Trump der ersten Phase seines Friedensplans zugestimmt. "Das bedeutet, dass alle Geiseln sehr bald freigelassen werden und Israel seine Truppen auf eine vereinbarte Linie zurückziehen wird, als erster Schritt hin zu einem starken, dauerhaften und ewigen Frieden", erklärte Trump am Abend (Ortszeit) in seinem Onlinedienst Truth Social. Israel und die Hamas hatten in Ägypten indirekt über Trumps Friedensplan verhandelt.

Zuvor hatte Trump von Außenminister Marco Rubio eine Notiz erhalten, wonach ein Gaza-Abkommen "sehr nahe" sei. Beide Worte sind auf dem Zettel ebenso zu lesen wie: "Wir brauchen bald Ihre Genehmigung für einen Truth-Social-Beitrag, damit Sie den Deal als Erster bekannt geben können", wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP während eines Treffens im Weißen Haus beobachtete.

Netanjahu "erleichtert" über Geiselfreilassung

Der Vermittler Katar bestätigte ein Abkommen. Die Einigung umfasse "alle Bestimmungen und Umsetzungsmechanismen der ersten Phase des Gaza-Waffenruheabkommens", das zur Beendigung des Krieges, zur Freilassung israelischer Geiseln und palästinensischer Gefangener und Bereitstellung von Hilfsgütern führen werde, erklärte ein katarischer Außenamtssprecher. Auch die dem ägyptischen Geheimdienst nahestehende TV-Sendergruppe Al-Kahera News meldete, dass eine Einigung erzielt worden sei.

Die Hamas teilte mit, sie habe einer Einigung zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen zugestimmt. Die Einigung umfasse einen israelischen Rückzug aus der Küstenenklave sowie einen Austausch von Geiseln gegen Gefangene. Die Hamas forderte Trump und die Garantiemächte auf, sicherzustellen, dass Israel die Waffenruhe vollständig umsetze, hieß es in der Erklärung weiter.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagierte erleichtert auf die angekündigte Freilassung der Geiseln. "Mit Gottes Hilfe werden wir sie alle nach Hause bringen", schrieb der Regierungschef auf der Plattform X. Netanjahu kündigte an, er werde am heutigen Donnerstag seine Regierung einberufen, um die Vereinbarung zu billigen und alle israelischen Geiseln nach Hause zu bringen. "Dies ist ein großer Tag für Israel", erklärte Netanjahu in einer Stellungnahme.

20 Geiseln noch am Leben

Israelische Medien berichteten kurz vor dem Durchbruch unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten, dass beide Seiten am Donnerstag oder Freitag eine Vereinbarung schließen könnten. Danach könnten die Geiseln freigelassen werden. Dies könne frühestens am Samstag oder zu Beginn der kommenden Woche geschehen.

Der Sender CNN berichtete, Israel gehe davon aus, dass die Hamas möglicherweise nicht in der Lage sei, alle toten Geiseln im Gazastreifen zu finden und zu übergeben. Demnach ist sich die israelische Regierung bewusst, dass die Hamas möglicherweise den Aufenthaltsort einiger der 28 toten Geiseln nicht kennt oder deren Leichen nicht bergen kann. Einer Quelle zufolge handelt es sich um sieben bis neun Personen, eine andere Quelle spricht von zehn bis 15 Personen. Israel geht davon aus, dass von den 48 im Gazastreifen verbliebenen Geiseln nur noch 20 am Leben sind.

Trump hatte vor der Einigung bei einem Pressetermin gesagt, er werde "möglicherweise" am Ende der Woche in den Nahen Osten reisen. "Wir werden sehen, aber die Chancen stehen gut", sagte er und fügte hinzu, dass dies "vielleicht schon am Sonntag" der Fall sein könnte. "Die Verhandlungen verlaufen sehr gut", fuhr Trump fort. Weiter sagte der US-Präsident, dass er wahrscheinlich nach Ägypten reisen werde. Er ziehe es aber auch in Erwägung, den Gazastreifen zu besuchen.

Quelle: ntv.de, mau/AFP/dpa/rts

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